Pflanzen in Aquarien erfüllen viele verschiedene lebenswichtige Aufgaben. Um hier einen leichten Einstieg zu haben, erklären wir die grundlegenden Funktionen von Pflanzen im Aquarium um so ein gutes grundlegendes Verständnis aufzubauen. Doch von der Theorie ist noch kein Aquarium eingerichtet, deswegen geben wir anschließend praktische Tipps zur Auswahl der richtigen Pflanzen für das Nanoaquarium.
Doch nun werden wir konkret.
Was sind die wichtigsten Funktionen von Pflanzen im Aquarium?
Sie bieten Schutz , bauen Schadstoffe ab und sind natürliche Versteckmöglichkeiten für die Fische um Stress abzubauen.
Doch sie bieten noch viel mehr. Sie ermöglichen vielen Pflanzen, vor allem die Feingliedrigen, einen perfekten Leichgrund. Im Dickicht der Pflanzen sind die Tiere nach dem Schlüpfen geschützt. Eine ausreichende Bepflanzung wirkt sich deswegen auch bei der Zucht positiv auf Menge und Qualität des Nachwuchses aus.
Und ebenfalls ein wichtiger Punkt: Pflanzen bieten eine natürliche Nahrungsquelle für die verschiedensten Lebewesen. An feingliedrigen Pflanzen sammeln sich Mikroorganismen, welche von Garnelen gerne gefressen werden. Pflanzenreste hingegen werden gerne von Schnecken verspeist und so entsteht ein kleines Ökosystem in deinem Nanoaquarium.
Die Grundlagen der Wasserpflanzen
Hydrophyten (griech. hydor = Wasser; phytos = Pflanze ), bzw. uns besser geläufig unter dem Begriff Wasserpflanzen, sind ein wichtiger Bestandteil des Aquariums.
Diese Pflanzen haben sich den Lebensraum unter Wasser, auf dem Wasser, am Ufer oder in Sümpfen zu heim gemacht. Sie sind lebensnotwendig für Fische, da sie das durch Ausscheidungen entstehende Ammonium und Nitrat, entziehen und somit das Wasser entgiften.
Ein weiterer Vorteil ist, dass sie das Kohlenstoffdioxid, welches durch die Fische entsteht durch die Photosynthese umwandeln und so das Wasser mit wertvollem Sauerstoff anreichern. Pflanzen an Land nehmen ihre Nährstoffe häufig nur über die Wurzeln auf. Wasserpflanzen nehmen hingegen ihre Nährstoffe über die gesamte Oberfläche und ihrem Wurzelsystem auf.
Ein wichtiger Faktor ist das Licht im Aquarium. Pflanzen überleben nur durch die die Photosynthese, welches durch das Licht angeregt wird. Weitere Infos zur Beleuchtung findest du in diesem Artikel.
Um gut zu gedeihen brauchen Pflanzen neben Licht Makronährstoffe und Mikronährstoffe. Makronährstoffe werden von den Plfanzen in größeren Mengen benötigt. Dazu zählen Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Phosphat, Kalium, Schwefel, Calcium und Magnesium. In geringeren Mengen werden dagegen die Mikronährstoffe aufgenommen. Dazu gehören Chlor, Eisen, Mangan, Kupfer, Zink, Bor, Kobalt, Nickel und Molybdän.
Tipp: Füge die nötigen Nährstoffe zusätzlich durch Flüssigdünger und Depotdünger hinzu. Welche Dünger sich sehr gut bewährt haben und noch einige andere Tipps, erfährst du hier.
Das ist zwar schön und gut, doch wie gestaltete ich nun konkret mein Nanoaquarium?
Ein Nanoaquarium ästetisch dekorieren
Bevor du dein Nanobecken gestaltest solltest du wissen, dass man zwischen drei verschiedenen Arten von Aquarienpflanzen unterscheidet. Es gibt Vordergrundpflanzen, wie das Kubanische Perlkraut das einen Rasen bildet, Mittelgrundpflanzen die nicht größer als 15 cm werden und du ahnst es, Hintergrundpflanzen die sehr großblättrig sind. Nicht zu vergessen sind auch die verschiedenen Moose, die immer beliebter werden und eine wunderschöne Textur und Abwechslung in das Aquarium bringen.
Für das Nanoaquarium empfehlen wir eine Pflanzenauswahl aus Vordergrund- und Mittelgrundpflanzen sowie Moosen. Eine Hintergrundpflanze würde hier nur unnötig viel Platz im kleinen Becken einnehmen und den anderen Pflanzen das Licht klauen.
Für den Vordergrund hast du eine große Auswahl an Pflanzen, die einen dichten Rasen bilden unter der Bedingung von viel Licht und Co2. Sehr beliebt sind beispielsweise das Kubanische Perlkraut, grasartige Zwergschwertpflanze, Australische Zungenblatt oder die Zwergamazonas, die auch grasartig wächst.
Für den mittleren Teil des Aquarium kannst du zum Beispiel eine Wurzel oder Stein mit Moos bepflanzen. Geeignet und beliebt sind unter anderem das Javamoos oder das Christmas Moos, das mit Angelschnur leicht an einer Wurzel oder ähnlichem befestigen werden kann. Ein toller Hingucker ist es, wenn die Moose an die Enden einer verzweigten Wurzeln gebunden werden. Wächst das Moos dann schaut es in paar Wochen aus als hättest du ein Unterwasserbäumchen. Wie auch bei Bonsaibäumchen musst du drauf achten, dass das Moos in Form bleibt. Somit empfiehlt es sich mit einer geeigneten Schere, wie das Set von Dennerle oder mit der JBL-Schere, das Moos immer mal wieder zurecht zu schneiden.
Tipp: Für den Hintergrund eines Nanobeckens man sich mit einfachen Mitteln wie Steinen eine Mooswand bauen. Das finden Garnelen besonders toll, da sie an der Wand hochklettern können und durch die große Moosfläche viele Mikroorganismen zu fressen finden.
Ansonsten kannst du verschiedene Stängelpflanzen oder Mittelgrundpflanzen einsetzen, die genau die passende Größe eines Nanobeckens erreichen. Zu empfehlen sind da zum Beispiel die kleine Rotala, die mit ihrer gelbroten Farbe auffällig ist. Ansonsten sind auch der braune/grüne Wasserkelch, Wasserfreund oder den Javafarn beliebt.
Fazit
Wir haben das kleine Einmaleins der Pflanzen für Nanoaquarien vorgestellt. Anfangs haben wir einige Grundlagen erklärt und sind schnell zu konkreten Empfehlungen übergegangen. Damit hast du nun alle Mittel dein Nanobecken mit optisch ansprechenden Pflanzen zu besiedeln und auch sicher zustellen, dass sich diese wie erhofft entwickeln.
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