Kaum ein Zubehörteil ist so wichtig für das Aquarium die richtige Beleuchtung. Der Erfolg des optimalen Pflanzenwuchses, der Algenbildung und noch vieles mehr hängen in hohem Maße von der optimalen Beleuchtung ab.
Hier ist je nach Ausrichtung des Aquariums zwischen Süß- und Salzwasserbeleuchtung zu unterscheiden. Süßwasserpflanzen benötigen häufig weniger Lichtmenge als die Salzwasserkollegen. Zudem unterscheiden sich die Pflanzen bzw. niederen Tiere wie Korallen ebenfalls erheblich von einander was die optimale Lichtzufuhr betrifft. So benötigen beispielsweise einige Korallen ca. 40 Lumen pro Liter, anderen reichen auch 25 Lumen pro Liter.
Als Richtlinie kann in etwa gesagt werden, dass gewöhnliche Süßwasserbecken ca. 15 bis 25 Lumen pro Liter benötigen. Die im Aquascaping eingesetzten Pflanzen benötigen beispielsweise häufig etwas mehr Licht, sodass hier auch durchaus 30 bis 40 Lumen pro Liter angemessen sind.
Die richtigen Lumen pro Liter
Salzwasseraquarien hingegen im Bereich von 25 bis 40 Lumen pro Liter anzusiedeln sind. Das ist allerdings allenfalls als Richtlinie zu betrachten, da die Lichtmenge die in Lumen angegeben wird vom wahrnehmbaren Spektrum des Auges abhängt. Blaues Licht nimmt das Auge beispielsweise nur in etwa mit 1/10 der Intensität von grün-gelblichen Licht, wo das menschliche Auge das Wahrnehmungsmaximum besitzt, wahr. Aus diesem Grund werden Meerwasserbeleuchtungen häufig ohne die Lumenzahl angegeben, da sie aufgrund des hohen Blau-Anteils meistens weniger Lumen besitzen als entsprechende kalt-weiße Leuchten. Die Pflanzen stört das ohnehin nicht, da es für diese auf die wahre Intensität des Lichtes ankommt und diese somit auch die blaue Strahlung in ihrer wahren Intensität verarbeiten. Somit ist gerade bei Salzwasseraquarien die Lumenangabe auf eine rein weiße Lampe zu beziehen, auch wenn die reale Lampe wahrscheinlich viel blau im Spektrum hat und somit die tatsächliche Lumenzahl sinkt. Also stellt man sich einfach vor, wieviel Lumen die Lampe mit nur weißen Leuchtkörpern besitzen würde und kann somit die richtige richtige Lampe für die jeweilige Literzahl auswählen, doch dazu später mehr.
Neben der reinen Lichtmenge spielt auch die Zusammensetzung des Lichtes, das sogenannte Lichtspektrum, eine wichtige Rolle. Einige Pflanzen bzw. niederen Tiere benötigen bestimmte Lichtfrequenzen um gut wachsen zu können. Besonders bekannt ist beispielsweise das Öffnen der Polypen von Korallen bei blauem Licht, sodass die ganze Farbenpracht zum Vorschein kommt und sich die Beckenlandschaft in eine scheinbar außerirdische Schönheit verwandelt.
Die Farbtemperatur und ihre Strahlkraft
Doch neben der rein biologischen Notwendigkeit bestimmter Spektralanteile in der Aquarium Beleuchtung spielt auch die subjektive Wahrnehmung eine entscheidende Rolle. Viele, uns als Nanoaquarianer eingeschlossen, legen viel Wert auf eine hohe Ästhetik des selbst geschaffenen Mikrobiotops. Man plant und vollendet die Bepflanzung des Aquariums exakt nach seinen individuellen Wünschen und Vorstellungen und erschafft so einen wunderschönen Mikrolebensraum innerhalb des Wohnraums der anmutet als würde er aus einer anderen Welt stammen. Dabei entfaltet erst die richtige Beleuchtung mit der richtigen Farbtemperatur die maximale Schönheit der Pflanzen, Tiere, Steine, Wurzeln und sonstigen Bestandteilen.
Kalt-weißes Licht (Farbtemperatur: ca. 5000 bis 7000 K) lässt beispielsweise die Grün-pflanzen stärker zum Vorschein kommen. Ein kräftiges, leuchtendes Grün ist die Folge. In Kombination mit einer CO2-Anlage und einer regelmäßigen Düngung erstrahlen die Pflanzen in ihrer ganzen Pracht.
Warm-weißes Licht (unter 5000 K) erzeugt hingegen gelberes Licht, wodurch besonders Wurzeln und rötliche Pflanzen besonders schön leuchten. Zudem spielt auch der Fischbestand eine Rolle bei der Auswahl bei der richtigen Beleuchtung. Einige strahlen bei bestimmten Farbtemperaturen besonders intensiv und funkeln so sehr farbenprächtig. Es gilt hier je nach individuellen Präferenzen die passende Aquariumbeleuchtung auszuwählen.
Um die Farbunterschiede von warm-weiß (unten) und kalt-weiß (oben) zu verdeutlichen sind die beiden Bilder zu betrachten.
Zum Einsatz kamen je 2 T5 Röhren. Die kleine Wurzel kommt bei dem warm-weiß stärker zur Geltung wohingegen das Grün deutlich stärker leuchtet bei kalt-weiß. Gerne genutzt ist Kombination von beiden Farben, also beispielsweise 1 warm-weiße und 1 kalt-weiße Röhre.
Im Salzwasserbereich sind beispielsweise blau, royal-blau, violette Spektralanteile neben kalt-weiß zu empfehlen. Wie bereits erwähnt gehen die Polypen bei blauem Licht häufig auf und entfalten ihr ganzes Schönheitspotential. Generell wird im Meerwasseraquarium gerne eine hohe Farbtemperatur verwendet, z.B. über 14000 K, sodass das Licht ins bläuliche Verschoben wird und die bunten Korallen sowie farbenfrohen Fische besonders schön zur Geltung kommen.
Die besten Beleuchtungen für Nanoaquarien
Im Folgenden stellen wir die unserer Meinung nach besten Beleuchtungen für Nanoaquarien vor. Als Grundlage zur Auswahl gelten die obigen Faustformeln. Ein gewöhnliches 30 l Süßwasser Nanoaquarium benötigt beispielsweise in etwa 450 bis 750 Lumen pro Liter. Als Aquascaping Variante sind es dann beispielsweise 900 bis 1200 Lumen, je nach Befplanzung.
Natürlich sind auch Abweichungen möglich. Erfahrende Aquarianer wissen genau, welche Lichtmenge, welche ihrer Pflanze benötigen, sodass beispielsweise auch 10 Lumen pro Liter bei bestimmten Süßaquarien möglich sind. Die Faustformel stellen jedoch für Einsteiger eine gute Grundlage dar, mit der wenig falsch gemacht werden kann und man sich in der Regel auf der sicheren Seite befindet.
| Beleuchtung | Produktname | Leistung [Watt] | Preis |
|---|---|---|---|
 | Dennerle Nano Power-LED 5.0 | 5 | €€€ |
 | Dennerle Nano Light | 11 | € |
 | Fluval Mini Power Compact | 11 | € |
 | Nano LED Intenso 4,3 | 4,3 | €€ |
 | Nano LED Intenso 15,8 | 15,8 | €€€ |
 | AQUA LIGHT LED Hi- Lumen 60 | 18 | €€€ |
 | AquaLighter Nano | 5 | €€ |
 | AquaLighter nano marine | 11 | €€€€ |
 | Nano LED Intenso 10,1 | 10,1 | €€ |
 | Golden Tulip Aquarium Lampe | 96 | €€€ |
 | Aqua Medic Aquasunspot | 12 | €€€ |
In der Tabelle sind 4 Spalten enthalten:
- Beleuchtung– Bild des Beleuchtung (Klicke um mehr Details zu sehen oder um zu kaufen)
- Produktname – Name des Lampe
- Leistung – die maximale Leistung der Beleuchtung in Watt. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die tatsächliche Lichtmenge nicht von der Leistung abgeleitet werden kann. Hier sind beispielweise LED Lampen in der Regel deutlich effektiver als Leuchtstoffröhren. Allerdings sind auch zwischen den LED Lampen Unterschiede in der Effizienz üblich, je nach Qualität der Lampe.
- Preis – Der ungefähre Preis auf Amazon.de. Generell bedeutet die Einteilung: € = unter 30€, €€ = 30€ bis 60€, €€€ = 60€ bis 90€, €€€€ = mehr als 90€
*Klicke zum Sortieren der Information auf einen Spaltenkopf.
In der Tabelle sind sowohl Lampen aufgeführt die auf LED und den klassischen Leuchtstoffröhren beruhen aufgeführt. In jüngster Zeit wird die Beleuchtung des Aquariums mit LED’s stets beliebter. Hochwertige LED Lampen zeichnen sich durch eine lange Lebensdauer aus, welche die Leuchtstoffröhren in der Regel deutlich übertrifft. Einige Hersteller versprechen eine Lebensdauer von mehr als 50.000 Stunden. Dadurch rechtfertigt sich der etwas höhere Anschaffungspreis relativ zügig, da nahezu nie eine Auswechslung der Leuchtelemente vorgenommen werden muss. Mit anderen Worten, eine gute LED Lampe hält ewig. Zudem lässt sich bei guten LED-Lampen 40-70% Strom sparen. Gerade bei den langen Beleuchtungszeiten im Aquarium von üblicherweise 8 bis 12 Stunden täglich, werden die etwas höheren Anschaffungskosten schnell mehr als amortisiert, insbesondere wenn die längere Lebensdauer in die Rechnung mit einfließt. Zudem sind LED Lampen häufig vom Design her ansprechender, da sie deutlich flacher gebaut werden können.
Hingegen ist ein Vorteil von Leuchtstofflampen, dass die Röhren aufgrund der einfachen Austauschbarkeit an möglicherweise sich ändernde Bedürfnisse angepasst werden können. Das können sowohl andere Bedingungen im Becken sein, wie neue Pflanzen die mit einer anderen Lichtfarbe besser zur Geltung kommen, oder sich ändernde persönliche Ansprüche an die richtige Farbtemperatur. Das Ändern der Farbtemperatur der Lampe kann einfach durch das Einsetzen von anders farbigen Leuchtstoffröhren verändert werden. Somit kann z.B. eine Lampe von warm-weiß auf kalt-weiß oder bläulich umgerüstet werden ohne eine komplett neue Lampe kaufen zu müssen.
Top 3 Beleuchtungen für Nanoaquarien
Wir stellen im Folgenden die 3 besten Beleuchtungen für Nanoaquarien vor. Die Reihenfolge ist zufällig gewählt, sagt demnach nichts über eine Platzierung aus. Jede Lampe sollte dabei nach Funktion bzw. Leistung und den individuellen Vorlieben, im Hinblick auf Ästhetik der Lampe selbst, bewertet werden. Wer möchte schon über seinem wunderschönen Aquarium einen altbackenen und billig anmutenden Beleuchtungskörper hängen haben. Da jedoch Optik und Ansprüche an Design von jedem häufig anders interpretiert werden, sind die folgenden Hinweise auf das Äußere rein subjektiv, die bei dir natürlich völlig anders aussehen können.
Dennerle Nano Power-LED 5.0
Die Dennerle Nano Power-LED 5.0 ist eine LED Lampe vom bekannten Qualitätshersteller Dennerle. Die LED’s ermöglichen eine flache Bauweise wodurch die Lampe in Kombination mit den schlanken Befestigungsstäben elegant und modern anmutet. Das Aluminium des Grundkörpers und das Stahl machen einen sehr edlen und zugleich robusten Eindruck.
Doch auch unter der Haube überzeugt die Dennerle Nano Power 5.0 auf ganzer Linie. Wie der Name bereits verdeutlicht, benötigt die Lampe lediglich 5 Watt, wobei Dennerle eine Brenndauer guten 20.000 Stunden angibt. Zudem ermöglicht die Stabbauweise eine einfache Verstellung auf die optimale Position.
Die 12 LED’s erzeugen 500 Lumen Lichtstrom, was einer Effizienz von 100 Lumen pro Watt entspricht. Dabei strahl das Licht mit 6500 K im kalt-weißen Bereich, was bekanntermaßen besonders Grünpflanzen erstrahlen lässt. Aufgrund des fehlenden Blau-Anteils ist die Nano Power 5.0 ausschließlich für Süßwasseraquarien geeignet.
Dennerle gibt als Obergrenze maximal 30 l Wassermenge an. Da gehen wir voll mit, denn das entspricht in etwa 16,6 Lumen pro Liter.
Uns hat gerade das Design sehr imponiert und auch unter der Haube braucht sich die Dennerle Nano Power-LED 5.0 nicht zu verstecken, eine durchwegs gelungene LED Beleuchtung für das Aquarium.
Nano LED Intenso 10,1
Ebenfalls im LED-Lager angesiedelt ist die Nano LED Intenso 10,1. Diese ist für preisbewusste Käufer besonders attraktiv und besitzt dabei ebenfalls ein ansprechendes flaches Design. Der Grundkörper ist im Gegensatz zur Dennerle Nano Power 5.0 aus Kunststoff.
Die Leuchte erzeugt 504 Lumen bei 6500 K, also vergleichbar mit der Nano Power 5.0. Die Leistungsaufnahme ist allerdings mit 10,1 Watt in etwa doppelt so hoch. Somit ist die Effizienz nur halb so hoch wie bei der Nano Power 5.0, wobei die Lebensdauer mit angegebenen 50.000 Betriebsstunden sehr hoch ist.
Ausgefallen ist der Klappmechanismus, wodurch die Lampe beim Arbeiten im Becken einfach nach oben geklappt werden kann und nicht mehr stört. Die Lampe besitzt auf der hinteren Seite einen praktischen An/Aus-Schalter.
Die Nano LED Intenso 10,1 richtet sich vornehmlich an preisbewusste LED-Fans mit Süßwasseraquarien bis zu 30 l. Wer es eine Nummer größer haben möchte sollte sich die Nano LED Intenso 15,8 anschauen. Diese wird auf beiden Seiten abgestützt und ist für Becken bis 50 l sehr gut geeignet.
Dennerle Nano Light
Um auch den Leuchtstoffröhren gerecht zu werden ist in der Top 3 die sehr bewährte und beliebte Dennerle Nano Light vertreten. Mit 11 Watt Leistungsaufnahme und 900 Lumen Lichtstrom überzeugt sie durch eine sehr gute Effizienz. Der Nachteil ist im Vergleich zu den LED Lampen der relativ geringe angegebene Brenndauer von 10.000 Stunden.
Die Anschaffungskosten einer Lampe sind dabei relativ gering, wobei eine Ersatzleuchte mit ansatzweise dem gleichen Preis zu Buche schlagen kann. Die Befestigung erfolgt am Beckenrand ist mit Hilfe von durchsichtigem Kunsstoff besonders schön gelöst, wodurch die Lampe einen schwebenden Eindruck vermittelt.
Die Dennerle Nano Light richtet sich vornehmlich an preisbewusste Einsteiger in der Nanoaquaristik. Der hohe Lumenstrom macht diese Lampe auch noch bei Beckengrößen bis 60 l einsetzbar und ist somit ein sehr guter Allrounder zum kleinen Preis.
Fazit
Die Beleuchtung für Aquarien und insbesondere Nanoaquarien ist für das erfolgreiche Betreiben des kleinen Biotops ein wichtiges wenn nicht sogar das wichtigste Zubehörteil. Durch die Auswahl der richtigen Beleuchtung entwickeln sich Pflanzen besonders prächtig und kommen bei der richtigen Farbtemperatur besonders gut zur Geltung.
Wir haben sowohl das Grundwissen zur Auswahl von Beleuchtungen von Nanoaquarien vermittelt als auch konkrete Empfehlungen zu den besten Lampen. Zudem sind wir noch auf 3 Lampen im Detail eingegangen und haben somit hoffentlich die Auswahl der richtigen Beleuchtung für das Nanoaquarium erleichtert.
Nun die Frage an dich: Welche Lampen hast du bisher verwendet? Lass uns in den Kommentaren wissen mit welchen Beleuchtungen du gute Erfahrungen gemacht hast und welche du weiterempfehlen würdest.
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Bis dahin, es werde Licht!
Danke